Die Walküre
Was für eine Stimmung! Mit nicht enden wollender Begeisterung feierte das Lübecker Premierenpublikum Akt für Akt eine gelungene Neuinszenierung der "Walküre". Das rappelvolle Haus tobte zu Recht...Ganz oben auf der Welle der Begeisterung schwamm Andrew Sritheran...der sich inbrünstig für seine Sieglinde ins Zeug legte. Diese wurde durch Marion Ammann intensivst und ohne Rücksicht auf Verluste verkörpert. Daneben hatte die Schweizerin auch gesanglich stark aufgetrumpft: Mit wonnigen Höhen, einer starken und ansprechenden Mittellage und einer gut ausgebildeten Tiefe drückte die Sopranistin dieser Aufführung ihren ganz persönlichen Stempel auf.
Opernglas Okt. 2008 S. Martens
Der Welt melden Weise nichts mehr
Im Norden läuft gerade ein hanseatischer Wettstreit ums "Nibelungen"-Gold: An der Elbe die stolze Staatsoper, an der Trave das kleine Stadttheater-eine klare Sache, sollte man meinen...In Lübeck prägte sich die Walküre vor allem als musikalisches Ereignis ein. Da sang Marion Ammann eine wunderbare Sieglinde: ein leuchtender, schlanker Sopran mit allen Schönheiten einer lyrischen Stimme, dabei aber erstaunlich tragfähig, mitreissend ausdrucksvoll und sinnerfüllt.
Hamburg, Berlin, Essen, Mainz, Bremen, Lübeck: Wir hörten also teils sehr gute, teils weniger gute Sänger. Was wir jedoch selten hörten, das war idiomatischer Wagner Gesang. Marion Ammann in Lübeck, Hans-Otto Weiss in Mainz und Deborah Polaski in Hamburg kamen diesem Ideal zumindest nahe...
Die Deutsche Bühne 1 2009 Detlef Brandenburg
Lübeck
The Theater Lübeck is aiming to establish a connection between the Ring and the important plays of Thomas Mann, Lübecks famous son...Anthony Pilavachi the stage director has maintained the intensity of his 2007 Rheingold, especially with regard to his detailed Personenregie.
The youthful-looking Marion Ammann tackled the part of Sieglinde very lyrically, coping easily with long phrases, but also showing attack. Andrew Sritheran`s dashing, athlethic appereance made him her ideal Siegmund...Veronika Waldner sang Fricka with a colourful mezzo...
Opera, February 2009 Klaus Billand
Kampfmaiden an der Trave
Hochstimmung in Lübeck schon vor der Fortsetzung des vor einem Jahr mit dem Rheingold begonnenen "Ring" Zyklus. Inszeniert wird das Riesenprojekt von Anthony Pilavachi.
...Den Sängern, die sich ganz im Sinne Wagners, als Darsteller bewährten, ist es zu verdanken, dass die Aufführung die Spannung- manchmal auch die Hochspannung- eines Thrillers bekam. Wunderbar, wie bei der Begegnung von Siegmund und Sieglinde schon der erste Blick zum Auslöser der erotischen Passion wird; wie sich die Erstarrung Sieglindes, von Marion Ammann glänzend gespielt und glorios gesungen, zu lösen und wie das Wälsungen-Blut zu kochen beginnt. Unvergesslich drei Momente: die inwendig-leise und glühende Phrasierung von "O still, lass mich der Stimme lauschen", wenn sie Siegmund am Klang seiner Stimme erkennt; ihr Erwachen im dritten Akt, wenn sie mit dunkel-tragischer Stimme ihre Bitte an Brünnhilde richtet, sie zu töten; schliesslich der ekstatische Jubel von "O hehrstes Wunder". Neben der gesangs-darstellerischen überwältigenden Marion Ammann ...
FAZ 11.9.2008 Jürgen Kesting
Pulsierendes Leben in einem hundertjährigen Haus
Wagner Hochburg
...Inzwischen sind vom neuen "Ring" "Das Rheingold" und die "Walküre" mit grossem Erfolg über die Bühne gegangen. Auch die überregionale und internationale Presse hat bestätigt, dass Lübeck die Konkurrenz des parallel entstehenden "Rings" im nahen Hamburg nicht zu fürchten braucht...Beachtlich ist dabei das vokale Niveau. Marion Ammann ist mit ihrem strahlenden, audrucksstarken Sopran eine intensive Sieglinde...
NZZ 9.3.09 Marianne Zelger-Vogt
Helden im Modellversuch
Nord-Derby der Walküren: Nach Lübecks rasantem Wagner-Abend ist jetzt Hamburg am Zug. ...besonders dank einer überragenden Sieglinde Marion Ammann wurden die Kriegsszenen...
KULTUR SPIEGEL 10/2008 Johannes Saltzwedel
Verwagnerte Wahnsinnswalküre
Kaum sind Walvater Wolfgangs Wunschmaiden Eva und Katharina gewählt und eine besonders lange und reale Wagneroper hat damit ihr Ende gefunden, erleben wir am Theater Lübeck die Ränke Wotans.
...Das finale Licht wechselt vom Rot des Feuerzaubers in die grüne Waldesstimmung des kommenden Ring-Teils. Eine schöne Klammer. Spektakulär an dieser "Walküre" ist indes weniger ihre gelungene Aktaulisierung sondern weite Teile der Besetzung, die Wagners Diktum bekräftigt, dass "nur der Darsteller der eigentlich wahre Künstler sei". Allen voran ist das Wälsungenpaar zu nennen. Marion Ammann zeichnet mit ihrer Sieglinde das berührende Psychogramm eines verängstigten und von Hunding brutal unterdrückten Heimchens am Herd...behutsam lässt Ammann die Emanzipationssehnsucht der Sieglinde aufkeimen, sie wird von der leidenden zur leidenschaftlich Liebenden und die Fesseln ihrer erzwungenen Ehe sprengenden, modernen Frau...
Die Welt 9.11.2008 Peter Krause
Sternstunden in Walhall
Ovationen zu Beginn der Jubiläumsspielzeit
Einen solchen Jubel hat man am Theater Lübeck lang nicht mehr erlebt. Schon nach dem ersten Aufzug gab es Standing Ovations...und nach mehr als fünf Stunden wollte der Jubel am Ende kein Ende nehmen...Die Qualitäten des Regisseurs Anthony Pilavachi sind bekannt...seine Walküre ist ein Musterbeispiel, wie man Wagner ernstnehmen kann, ohne sich (oder die Vorlage) lächerlich zu machen. P. erzählt die Geschichte von Siegmund, Sieglinde und Hunding, von den Walküren und von Brünnhilde auf eine Weise, die die tiefen Gefühle der handelnden Personen in den Fokus stellt... wie sich Siegmund und Sieglinde näher kommen, sich schliesslich erkennen und ihre Liebe leben: das sind Momente von knisternder Erotik und tiefster Innigkeit zugleich...Auch musikalisch genügt diese Produktion hohen Ansprüchen. Die Entdeckung des Abends ist der junge neuseeländische Tenor A. Sritheran als Siegmund...das Publikum feierte den Sänger ebenso wie Marion Ammann als Sieglinde. Sie wirkte mädchenhaft und verletzlich einerseits, war aber auch die starke Frau, die für ihren Geliebten in den Tod gehen würde. Eine auch gesanglich hinreissende Darbietung...Bayreuth war gestern, Lübeck ist heute.
LN Jürgen Feldhoff 9.9.2008
Knisternde Spannung
Knisternde Spannung gleich von Anfang an. Zu den hetzenden Fluchtmotiven Siegmunds aus dem Orchestergraben sehen wir, wie eine völlig verängstigte Sieglinde rast- und ruhelos in ihrer verwüsteten Behausung mit dem Sinn ihres Lebens hadert...Im intensiven Mienenspiel mit Sieglinde und bei völligem Einklang mit der Entfaltung der Wälsungenmotive sorgen sie (Siegmund und Sieglinde) sofort für menschliche Wärme und Hoffnung...Der Regisseur Anthony Pilavachi kann mit seinem Bühnenbildner Momme Röhrbein und der nicht immer ganz geschmackssicheren Kostümbildnerin Angelika Rieck an die Intensität der "Rheingold"- Produktion anschliessen, insbesondere durch seine unglaublich detaillierte und ausgefeilte Personenregie...das wäre nicht möglich gewesen, hätten dem Regieteam nicht hervorragende SängerdarstellerInnen zu Verfügung gestanden, von denen alle sogar noch Rollendebuts absolvierten. Allen voran das Wälsungenpaar der Lübecker Isolde Marion Ammann als Sieglinde und des Neuseeländers Andrew Sritheran als Siegmund. Ammann geht die Rolle...mit ihrem leuchtenden Sopran sehr lyrisch und ihrem jugendlichen Aussehen entsprechend fast mädchenhaft an, was zu grosser künstlerischer Intensität führt. Dabei hat sie in den richtigen Momenten aber auch die Kraft zur Attacke, insbesondere im 2. Aufzug. Ihre Höhensicherheit und gute Technik dokumentieren sich u.a. auch darin, dass sie das"...sühnte dann alles" voll aussingt und keine Probleme mit dem Halten klangvoller Bögen hat....Pilavachi zeigt die Annäherung von Sieglinde und Siegmund zwingend von Beginn an. Grossartig die Momente, wenn Ammann und Sritheran begehrliche Blicke und gar leichte Berührungen unter den Augen Hundings austauschen und schliesslich an einem Schwert-Tattoo ihre gemeinsame Herkunft feststellen. Die Schwertgewinnung wird zu einem Moment grösster Spannung und emotionaler Entladung. Dabei singen alle drei Rollendebutanten mit bester Diktion-man verstand jedes Wort. Dieser 1. Aufzug hielt einen jeden Moment in Atem, und das Lübecker Publikum quittierte die Leistungen der Protagonisten mit frenetischem Applaus...
Der Neue Merker 10/2008 Klaus Billand
...übertroffen wird sie von Marion Ammann, deren Sieglinde sich durch emotional eingefärbte Stimmführung, ausladende Jubelausbrüche und sichere Spitzentöne auszeichnet
Ludwig Steinbach
Die Götter stiegen herab
..."Die Walküre" ein neuer Triumph des Lübecker Musiktheaters..."weisst du, wie das wird?" diese bange, den ganzen Ring durchziehende Frage steht Wotan auf die Stirn geschrieben, als er sich nach dem Feuerzauber an der Rampe niederlässt auf dem schmalen Grünstreifen, dem Stückchen verbliebener Natur vor Plexiglas- und Wellblechödnis. Kongenial zeigte sich die musikalische Seite. Wer die Bayreuther "Walküre" 2008 im Rundfunk gehört hat, stellt fest, dass Lübecks Stimmen über einen Vergleich erhaben sind. Einen Siegmund der Strahlkraft, wie sie der junge Andrew Sritheran entfaltet, muss man mit der Lupe suchen - und noch ist sein heldischer Tenor nicht ausgereift.
Marion Ammann wächst zu einer Sieglinde, die von der Lyrik bis zur Dramatik die sichersten und bewegendsten Töne bringt...Wie Sieglinde als mitfiebernde Kopie Siegmunds zusieht, als er Nothung aus der Weltesche zieht, gehört mit zur aufregendsten der präzisen Visualisierungen des Regisseurs Anthony Pilavachi...
...Jubel, der alle Mitwirkenden immer und immer wieder auf die Bühne rief.
Lübecker Stadtzeitung 9.9.2008 Güz
Grosse Emotion...
...Unter den Sängern glänzte das Wälsungenpaar von Marion Ammann und Andrew Sritheran...Ammann geht die Rolle mit ihrem leuchtenden Sopran...mit jugendlicher Emphase an, was zu grosser künstlerischer Intensität führt. Dabei hat sie in den richtigen Momenten aber auch die Kraft zur Attacke...Die Zusammenführung von Sieglinde und Siegmund entwickelt sich zwingend und die Schwertgewinnung wird zu einem Moment grösster Spannung und emotionaler Entladung. Ein sehr guter Wagner-Abend in der sog. Provinz. Bayreuther Festspielnachrichten 2009 Klaus Billand
...übertroffen wird sie von Marion Ammann deren Sieglinde sich durch emotional eingefärbte Stimmführung, ausladende Jubelausbrüche und sichere Spitzentöne auszeichnet...Ludwig Steinbach
DER COLÒNRING
Die Rheinfahrt auf dem Rio de la Plata Wagners Ring an einem Tag im Teatro Colon
...Für "Wagnerianer dürfte der Phantomschmerz unermesslich sein. ein Experiment- mehr aber nicht...die Sänger, die sich-nach der Vertragsauflösung durch Katharina Wagner bereit erklärt hatten, weiter zu arbeiten, geben ihr Bestes, allen voran Linda Watson als Brünnhilde: Man muss sie nicht mögen, und die Meinungen über sie waren in den letzten Jahren in Bayreuth sehr geteilt. Hier aber erfüllt sie ihre Aufgabe GRANDIOS, gefolgt von Marion Ammann als Sieglinde und Simone Schröder als Fricka...
OPERNWELT Jan. 2013 Jürgen Liebing
Wo Wotan zum argentinischen Diktator wird
...Immer wieder gelingen Carrasco solche starken, anrührende Szenen. Sieglinde, die von dem in einem Verschlag hausenden Revoluzzer Hunding wie ein Hündin an der Leine gehalten wird, lernt bei Siegmunds "Wonnemond"-Gesang buchstäblich wieder den aufrechten Gang. Das wird von der Schweizer Sängerin Marion Ammann nicht nur grandios gespielt, sondern auch mit einer wunderbar volltönenden, jugendlich strahlenden Stimme gesungen
FAZ 30.11.12 Josef Oehrlein
...Sieglinde, eine jugendlich strahlende Marion Ammann, die ihre Zerrissenheit ebenso glaubhaft singt wie spielt wird von Ehemann Hunding (Daniel Sumegi) wie ein Tier an einer Art Leine gehalten: in ihrer verkommenen Behausung kriecht sie auf dem Boden herum, bis Siegmund sie mit seinen "Winterstürmen" befreit...
faust-kultur.de 27.11.12 Oehrlein
...einhelliger Applaus erklang für Sänger und Musiker. Linda Watson als Brünnhilde...und Marion Ammann als Sieglinde...wurden begeistert gefeiert.
tagblatt.de
...sängerisch ist es, besonders was die Frauen angeht, schon ganz speziell...Daneben ist Marion Ammann zum Beispiel eine wunderbare Sieglinde...
DLF 28.11.12 Jürgen Liebing
Marion Ammann glänzte wieder einmal als Sieglinde mit einer ungewöhnlich intensiven Emphase und Mimik in der Darstellung der hier sehr schwierig konzipierten Rolle, zumal sie eine ganze Zeit lang auf dem Boden kriechen musste. Umso herrlicher blühte ihr jugendlich klangvoller und total höhensicherer Sopran auf, nachdem Siegmund sie ins Menschsein zurückgeholt hatte. Stig Andersen konnte nach wie vor mit einem stimmstarken und charismatischen Siegmund überzeugen...
Die zweite Aufführung war in erster Linie ein Triumph für den Wiener Dirigenten Roberto Paternostro...aber auch für Linda Watson als Brünnhilde und Marion Ammann als Sieglinde
der-neue-Merker 3.12.12 Klaus Billand
Stimmlich nahezu makellos waren Marion Ammann als Sieglinde und Linda Watson als Brünnhilde...herausragend ebenfalls Simone Schröder als Fricka, Daniel Sumegi als Hagen und Gérard Kim als Gunther...
Wiener Zeitung 6.12.12 Stephan Burianek
...En el numeroso elenco cantaron con naturalidad artistas de primer nivel como Marion Ammann, exquisita Siglinda en la expresiòn, pero en una soga atada al cuello en una ostensiva muestra de trato inhumano...
LA NACION 29.11.12 Juan Carlos Montero
...Wie auch die Besetzung, bei der bis auf Stig Andersen als völlig überzeugender Sigmund alles beim Alten blieb. Aehnlich gut: Kevin Conners als Mime und Marion Ammann als Sieglinde. Linda Watson ist als Brünnhilde ein phänomenales physisches Erlebnis. Aber Jukka Rasilainen und Leonid Zakhozhaev bleiben...reine Karikaturen, die sich einer seltsamen Phantasiesprache bedienen
Die Süddeutsche Zeitung Egbert Thol